3. Norddeutsches Alfaclubtreffen in Rodenkirchen 2002

Am Wochenende vom 28. – 30. Juni war es endlich soweit: Bereits zum dritten Mal fand das große Norddeutsche-Alfaclubtreffen, organisiert und durchgeführt von der Alfaclub-Sektion Oldenburg-Bremen, in der Wesermarsch statt. Je näher der Termin rückte, desto nervöser wurde das Organisationsteam: Hatten wir alles bedacht? Würde das Treffen ein Erfolg werden? War alles in die Wege geleitet worden? Eine der größten Sorgen aber war das Wetter: Auch am Freitagmorgen zeigte sich beim Blick aus dem Fenster das seit Tagen typische Bild: Regen und Wind. Wir konnten also nur noch hoffen...

Freitagmittag wurde dann pünktlich um 12:45 Feierabend gemacht, der 75 gestartet und von Bremen nach Rodenkirchen gefahren. Dort angekommen, zeigte sich, dass die früher angereisten Sektionmitglieder schon alles im Griff hatten. So mussten wir dann nur noch ein paar Tische und Stühle in der Markthalle aufstellen, Plakate, Flaggen und Hinweisschilder aufhängen und die RC-Car Rennstrecke aufbauen. Als wir die letzten Aufbauarbeiten erledigt hatten, konnten bereits die ersten Gäste begrüßt und zum gemütlichen Teil bei Kaffee und Kuchen übergegangen werden. Das galt für mich allerdings nur begrenzt, musste ich doch wieder nach Bremen zurück, wo ich dann aufgrund des strömenden Regens die beiden Alfas in der Tiefgarage gesäubert habe (alle 10 Minuten zum Lichtschalter und wirklich heller wird’s dann auch nicht). Naja, auch das war irgendwann geschafft, so dass der Samstag nun kommen konnte.

Der Blick aus dem Fenster am frühen Morgen brachte dann zumindest eine kleine Erleichterung: Es war tatsächlich trocken. Bis auf ein paar kurze Schauer sollte es dann auch tagsüber recht schön werden, jedenfalls für norddeutsche Verhältnisse, sogar die Sonne ließ sich ab und zu blicken. Nach einem eiligen Frühstück ging es schnell zur Tiefgarage, und zusammen mit Simone wurden der 75 und die Alfetta GTV nach Rodenkirchen überführt. Dort füllte sich der Parkplatz vor der Markthalle bereits mit diversen Alfas. Sogleich haben wir die ersten Gäste begrüßt, bevor dann die offizielle Begrüßung und Fahrerbesprechung für die historische Suchfahrt durch unseren Sektionsleiter Olaf Bischoff vorgenommen wurde. Nachdem die notwendigen Unterlagen an die einzelnen Teams (insgesamt nahmen 32 Teams teil) verteilt waren, konnten wir die ersten Alfas um 11:00 Uhr auf die Reise schicken. Die Suchfahrt war diesmal so angelegt, dass im 10-Minutentakt jeweils drei Fahrzeuge mit unterschiedlicher Routenführung gleichzeitig auf die Strecke geschickt werden konnten. Die Teams gingen bei Sonnenschein auf die abwechslungsreiche Suchfahrt inklusive zweier Weserquerungen via Fähre und freiwilliger kostenloser Fahrzeugüberprüfung beim Autohaus Baesmann in Beverstedt und bissen sich die Zähne an den einzelnen Aufgaben aus, wobei viel über die Kultur, Geschichte und Landschaft der Wesermarsch zu erfahren war. Währenddessen konnten sich die übrigen Alfisti als RC-Car-Piloten auf unserer kleinen Indoorstrecke (sehr glatt!) versuchen, was teilweise sehr gut gelang, teilweise aber zu heftigen Lachern führte. Die Bertone im Maßstab 1:10, die als Fahrzeug diente (es galt, 2 Runden auf Zeit zu fahren), sah jedenfalls am Abend ziemlich lädiert aus. Sieger bei dem RC-Car-Rennen wurde Axel Pohlmann aus Georgsmarienhütte vor Marco Stimbeck und Benjamin Wesemann (beide aus Soltau), alle drei mit erheblichem Vorsprung auf die weiteren Platzierten. Am späteren Nachmittag trafen dann die ersten Alfas von der Suchfahrt wieder in Rodenkirchen ein. Nach Ankunft der letzten Teams konnte mit der Auswertung begonnen werden. Es zeigte sich, dass die anspruchsvollen Aufgaben ihren Tribut gefordert hatten: Fehlerfrei war kein Team. Am besten haben Dieter Koch & Birgit Hüners (Sektion Hamburg) mit ihrem 156 Sportwagon abgeschnitten, auf den weiteren Plätzen folgten Marco Voss & Nico Heberger auf 1300 GT Junior und Wolfgang Edeler & Edeltraut Kleingunnewyck (156 2.0TS). Insgesamt erntete die Suchfahrt von allen Seiten sehr viel Lob, deswegen möchten wir uns an dieser Stelle bei Bernd Kolberg bedanken, der die gesamte Suchfahrt nahezu allein organisiert hat. Wir sind schon jetzt gespannt, was er sich für das nächste Jahr einfallen lässt.

Inzwischen war es Abend geworden und bei den meisten Alfisti machte sich so langsam ein deutliches Hungergefühl bemerkbar. So wurden die angeregten Gespräche von draußen in die Markthalle verlegt, wo wir uns alle noch kurz gedulden mussten, bevor die Gaststätte Hülsmann um 20:00 Uhr das italienische Buffet eröffnete. Nachdem der Hunger mit verschiedenen Nudelvariationen, Rippchen, Käse, usw. gestillt war, fand die Pokalübergabe an die siegreichen Teams der historischen Suchfahrt und an die Gewinner des RC-Car-Rennens statt. Danach wurde dann bei Bier und Wein eifrig über dies und das diskutiert, wobei es dabei natürlich hauptsächlich um das unerschöpfliche Thema Alfa Romeo ging. Wer wollte, konnte natürlich auch sein Tanzbein schwingen. Als dann auch die letzten am frühen Sonntag morgen ins Bett gingen, hatte ein schöner abwechslungsreicher Tag einen würdigen Abschluss gefunden.

Am nächsten Morgen zeigte sich das Wetter leider wieder von seiner weniger schönen Seite: Es regnete. Trotz des eher bescheidenen Wetters fanden wieder viele Alfa-Piloten den Weg zum Marktplatz, wo dann auch bald der Corso Richtung Nordenham gestartet wurde. Dieser fand diesmal ohne Geleitschutz der Polizei statt, aber dank der aufmerksamen Fahrweise aller Corso-Teilnehmer kamen wir komplett in Nordenham auf dem Marktplatz an. Dort haben alle sofort die örtliche Eisdiele gestürmt, wo man bei Cappuccino oder Eis einen angenehmen Zufluchtsort vor dem Regen finden konnte. Nach den üblichen Fotoshootings wurde dann der Rückweg unter die Räder genommen, um pünktlich zum Weltmeisterschaftsendspiel Deutschland - Brasilien wieder in Rodenkirchen zu sein, wo das Spiel auf einer Großbildleinwand zu verfolgen war. Das Fußballergebnis konnte die gute Laune der Alfisti nicht trüben, so dass der abschließenden Pokalverleihung nichts mehr im Weg stand. Der Pokal für die weiteste Anreise ging an Bernd Böttinger aus Schwäbisch-Hall, der für den ältesten Alfa Romeo an Wilfried Flaßbeck (Sektion Ostwestfalen) für seine 1964er Giulia Spider. Blieb noch die Publikumswahl des schönsten Alfas des Treffens, wobei man immerhin zwischen 92 Fahrzeugen wählen durfte. Auch hier konnte die Giulia Spider von Wilfried punkten, sie kam auf den 2. Platz. Sieger wurde die knallrote 1969er Giulia Sprint 1300 von Christian Heitmann (Sektion Hamburg), der 3. Platz ging an Heike Michel aus Eppstein für ihre wunderschöne originale 1985er Alfetta QO.

Mit der Pokalübergabe war das 3. Norddeutsche Alfaclubtreffen dann offiziell beendet, und die Teilnehmer machten sich auf den Heimweg. Auch wir fuhren nach Bremen zurück und ich parkte meine Alfetta GTV nicht ohne Stolz wieder in der Tiefgarage ein: Zum einen, weil sie zum fünftschönsten Alfa gewählt worden war, zum anderen, weil das Treffen von den meisten Teilnehmern sehr positiv bewertet worden war, der Aufwand hatte sich also wieder mal gelohnt. An dieser Stelle möchte ich mich deswegen im Namen der Sektionsleitung auch bei allen bedanken, die dieses wirklich tolle Treffen möglich gemacht haben: Danke an die Sponsoren (Autohaus Max Scholz, Autohaus R&R, Autohaus Baesmann, Luftverkehr Friesland Harle), an Gerfried Hülsmann und sein Team für die gute Bewirtung, an alle, die mitgeholfen und organisiert haben und natürlich an alle Teilnehmer, die mit ihrer guten Laune zum Gelingen des Treffens wesentlich beigetragen haben. Wir werden Eure zumeist positiven und konstruktiven Kritiken im nächsten Jahr gerne berücksichtigen. Der voraussichtliche Termin ist wieder das letzte Wochenende im Juni. Wir freuen uns schon jetzt darauf.

Euer Jörg Pohlmann

PS: Unter Bilder gibt es ein paar Fotos vom Treffen...

 

Sektion: Oldenburg-Bremen, erstellt am 18.09.2002, Jörg Pohlmann