Der eine hat nen Knick – der andere nen knackigen Po.
Mit der neuen Baureihe (intern 930) ging Alfa Romeo ab 1994 neue Wege. War man es, wie bei den Vorgängermodellen Alfa 33, Arna und Sud gewohnt, eine Karosserieform mit 3 oder 5 Türen zu erwerben, so standen mit den neuen Modellen des Alfa 145 und Alfa 146 zwei unterschiedliche Schwestermodelle in den Verkaufsräumen. Die 3-Türige Variante mit Steilheck und die 5-Türige Version mit Fließheck. Eine Kombiversion (Sportwagon) bot Alfa Romeo nicht an, dies war der Limousine des Alfa 156 vorbehalten.
Alfa 145
Markantes Merkmal des Alfa 145 ist der Knick in der Gürtellinie der Türen. Einer Legende nach, geht diese Designidee auf einen jungen Konstrukteur zurück, der an einem Design für den Fiat Panda arbeitete. Im Fiat Centro Stile war man von dieser Idee angetan, fand sie jedoch für einen Panda zu „schade“. Es stand die Überlegung im Raum, diesen Entwurf für den neuen Lancia „Y“ zu übernehmen. Denn der ist auch ein reiner 3-Türer. Für den Chefdesigner des Typ 930 – Walter Maria de Silva – kam dieser Knick wie gerufen und er übernahm die Idee in seine Entwürfe. Der Knick unterbricht die langweilige gerade Linie und und lässt die Seitenansicht dynamischer wirken. Der Wagen wirkt noch
geduckter und somit sportlicher.
Alfa 146
Die Schwestermodelle unterscheiden sich wesentlich ab der B-Säule. Für eine sportliche Designsprache sorgt das knackige Fließheck mit seiner kurzen Heckklappe. Die hohe Ladekante hat zwar Nachteile beim Beladen des Wagens, ist aber in Puncto Verwindungssteifigkeit ein riesiges Plus. Somit baut er in seinem Design deutlich auf den
Vorgänger Alfa 33 auf. Dem Zeitgeist geschuldet, wurden die Ecken und Kanten runder und damit weicher.
QV & ti
Auf dem Automobilsalon 1995 präsentierten die Mailänder die Spitzenversion des Alfa 145, den Alfa 145 16V Quadrifoglio mit dem 2,0 Liter Reihenmotor aus dem Alfa 155. Mit seinen 150 Pferdestärken war er deutlich durchzugsstärker. Später verbaute Alfa die 155 PS Variante aus dem Alfa 156. Deutliches äußeres Erkennungsmerkmal ist der Heckspoiler und die Schwellerleisten in Wagenfarbe mit eingesetzten Kleeblatt. Das „Cuore Sportivo“ des Alfa 146 mit den 2 Literaggregaten signalisiert das Kürzel „ti“. Auch hier ist das äußerliches Erkennungszeichen der serienmäßige Heckspoiler und die in Wagenfarbe lackierten Seitenschweller.
Ein bisschen Zahlensalat gefällig?
Den Ende Februar 1994 in Turin präsentierten Nachfolger des Alfa 33 kündigte das Mailänder Haus im Vorfeld als „Alfa 133“ (Alfa 145) an. Die fünftürige Limousine (Alfa 146) sollte auf die Modellbezeichnung „Alfa 144“ hören. Die Ziffernfolgen waren in Italien der 90´er Jahre, Nummer von den Telefonsex-Hotlines aus der Fernsehwerbung (Ruf mich
an!). Damit wollte Alfa Romeo nicht mit in Verbindung gebracht werden. Deshalb änderte man kurzfristig die Bezeichnungen. 145 ließ sich numerisch gut unterhalb vom Alfa 155 und Alfa 164 einordnen. In der Zählart folgte logisch für das größere Schwestermodel die 146. Intern lief die neue Baureihe unter der Typbezeichnung 930 und folgte somit auf die Baureihenbezeichnung des Alfa 33 mit Typ 905/906.
Modelpflege
Unter den Alfisti schienen sich viele Familien befunden zu haben. Trotz der 1 Jahr kürzeren Bauzeit, wurden vom Alfa 146 ca. 10.000 Einheiten mehr an die Kundschaft gebracht, wie vom Schwestermodell. Als Sondermodelle wurden (nur) vom Alfa 145 die Ausstattungsvarianten „Trofeo“, „Junior“, „Limited 500“ und „Edizione Sportiva“ angeboten.
Große Überarbeitungen an den Modellen gab es während seiner Bauzeit nicht. So wurden lediglich Details überarbeitet, diese betrafen aber immer beide Modellvarianten. Nach der Boxerära erhielt der Innenraum neue Luftausströmdüsen – diese waren jetzt rund und nicht mehr eckig. Das Stoffband unterhalb des Armaturenbrettes war jetzt durchgängig. Verchromte Türöffner (innen) und Tachoringe erhielten bei einigen Ausstattungsvarianten Einzug. 1999 erfolgt eine letzte Überarbeitung. Die Serienausstattung wird um Beifahrer- und Seitenairbags, sowie Halogenscheinwerfer erweiter. Die Stoßfänger sind nun komplett in Wagenfarbe lackiert und mit schmalen Gummipuffern versehen. Im Kühlergrill werden die Querrippen geglättet. Anstatt eckiger Nebelleuchten durchscheinen nun runde Lichter die Nebelwand.
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